„Wir leben Integration seit 1976“ ist ein Satz, mit dem wir als Windrose gerne für uns werben. Aber die Windrose hat sich verändert und hat viel vor. Um diesen Aufbruch zu zeigen, haben wir entschieden, das Erscheinungsbild zu überarbeiten. Die Aufgabe ist: Den Kern bewahren, wiedererkennbar bleiben und doch frisch und neu wirken.
Woher
Eine Windrose im nautischen Sinne zeigt Wind- und Himmelsrichtungen an. Sie dient der Orientierung, ob in ruhigen Gewässern oder in stürmischen Zeiten. Genau dafür steht die Windrose als Bildzeichen im Vereinslogo. Der Internationale Verein ist eine Anlaufstelle, die vielen Menschen diese Orientierung bietet. Seit über 40 Jahren ist die Windrose zugleich Namensgeberin und Symbol für einen aktiven, vielfältigen und weltoffenen Verein.
Wohin
Die Windrose hat sich in den letzten Jahren entwickelt, ist als Verein nach außen und innen gewachsen. Nach vier Jahrzehnten Vereinsgeschichte ist es nun an der Zeit, diese Entfaltung durch Weiterentwicklung von Logo und Corporate Design auch nach außen hin sichtbar zu machen und das etwas in die Jahre gekommene Design neu aufleben zu lassen.
Das Fundament der Windrose ist stabil; was es braucht, ist eine belebende Brise: Durch die intensive Analyse von Bestehendem stellen wir sicher, dass es zu keiner gravierenden Kursänderung kommt und der Verein sowie seine visuelle Identität trotzdem von einem neuen, frischen Wind profitieren.
Für wen
Die Zielgruppe des Vereins ist sehr breit gefächert und vielfältig, von jung bis alt, und vor allem international. Davon leiten wir Werte ab, welche die Windrose verkörpert: weltoffen und gleichzeitig traditionsbewusst, neugierig, kommunikativ, kooperativ, vielfältig, lebendig, dynamisch und trotzdem standfest. All das muss ein gutes Corporate Design mitdenken, visuell ausdrücken und emotional wecken.
Was, wie und warum
Die Herangehensweise an ein Redesign findet sowohl auf konzeptioneller als auch auf intuitiver Ebene statt. Getroffen haben sich beide Wege letztlich im finalen Design. Bei einem Redesign geht es darum, bereits Vorhandenes, wie Logo, Farben, Formen, Schriften auf ihre Wirkung und Funktion zu hinterfragen, konzeptionell und visuell abzuklopfen und zu optimieren; etwas rumexperimentieren und wildes Ausprobieren sind dabei aber durchaus auch erlaubt und notwendig, um den Gestaltungshorizont und das Potenzial zu erweitern.
Die bestehende Bildmarke bildete den Ausgangspunkt, um über Verbesserungen nachzudenken. Sie ist die Grundlage des Logos und darüber hinaus auch Wegweiser für alle anderen Gestaltungsschritte, die sich daraus ableiten. Schritt für Schritt veränderten sich wesentliche Kleinigkeiten: schwarze, dominante Trennlinien verschwanden, die stützende viereckige Form hinter der rot-weißen Windrose wurde schlanker und spitzer und Farbflächen sowie -werte veränderten sich, der Außenkreis öffnete sich und die Achse kippte leicht diagonal – die Windrose, mit klarem Fokus, wird lebendiger, leichter, (welt)offener, moderner und bewegter, ohne dabei den Halt zu verlieren.
Darüber hinaus wurde nach einer neuen Schriftart für die Wortmarke gesucht, wobei es tatsächlich nur ein Zufall war, dass die Schriftfamilie den Titel „Catamaran“ trägt. Die Wahl fiel auf diesen sog. Free font, da sie zeitgleich standfest ist, aber an der ein oder anderen Stelle auch ein bisschen Wind abbekommen hat: Nicht alle Buchstabenschenkel laufen horizontal oder vertikal aus, sondern sind leicht diagonal gekippt und verpassen der Schrift somit eine lebendige Dynamik.
Anschließend fanden beide Elemente zusammen. Die Platzierung der Schriftmarke auf der linken Seite lässt der Windrose den Freiraum für (weitere) Bewegungen und Begegnungen.
Während dieses gesamten Prozesses waren wir digital und analog unterwegs. Farbwerte wurden nebeneinandergelegt, Windrose-Formen zugeschnitten, Schriftarten ausgedruckt und verglichen, Anwendungen simuliert, Gegenüberstellungen aufgehängt, Varianten weggestrichen etc.
Weiter gings und weiter gehts
Aufbauen auf dem wesentlichen Grundstein des Logos konnten nun die ganzen Anwendungen des Corporate Designs realisiert werden: von der grundlegenden Geschäftsausstattung (Visitenkarten, Briefbogen, Anmeldedokument, Corporate Flyer, Beachflags, Roll-up Displays, Veranstaltungshintergrund und Webseite) bis hin zu Flyern, Karten, Plakaten für den Windrose Salon und die Veranstaltungen. Das nun neu definierte Corporate Design erlaubt es, drei Routen einzuschlagen, die jeweils einen eigenen Stil aufzeigen und trotzdem durch eine gemeinsame Farben-, Schrift- und Formsprache Zusammengehörigkeit zeigen. Die grundsätzlichen Corporate Produkte sind gestalterisch etwas zurückhaltender, zeigen Fotos von den unterschiedlichen Themenbereichen der Windrose und informieren über die Vereinsarbeit, wohin gehen bspw. der Salon-Flyer in unterschiedlichen Farbverläufen erscheint und den Fokus gestalterisch und inhaltlich immer auf eine auftretende Person lenkt. Die Printprodukte zu den diversen Windroseevents sind insgesamt grafischer, wilder und sehr farbenfroh und mit meist reduzierten textlichen Informationen plakativer.
Das heißt, beim Redesign des Corporate Designs ist für alle was dabei und vereinen lassen sich alle Richtungen unter der zeitlosen Windrose, die zuverlässig den Kurs anzeigt.
Auf Kurs
Wer diesen Beitrag aufmerksam gelesen hat, wird merken, dass sich die Begriffe der Zielgruppenanalyse in den Beschreibungen des neuen Logos wiederfinden. Und das ist absolut kein Zufall, sondern zeigt, wie zielgerichtet gutes, konzeptionelles Design funktioniert. Der deutsche Grafikdesigner Olaf Leu (* 1936) sagte einmal: „Ein Corporate Design lebt, wächst, verändert sich – mit dem Leben, mit der Zeit (…).“. Recht hat er, so hat der Internationale Windrose Verein einen neuen Windstoß bekommen, dabei nicht den Kurs verloren und wer weiß, welche neuen Wege er in Zukunft noch einschlagen wird.